1.
Sachverhalt
Die DSL-Versorgung unserer Gemeinde war
bereits mehrfach Thema im Gemeinderat, zuletzt am 23.04.2008. Auf die
Vorlage zu dieser Sitzung wird verwiesen. Zusammenfassend gilt nochmals:
Die Zielsetzung der Gemeinde liegt in der schnellen Herstellung der
Versorgung sowohl der Privathaushalte als auch der Gewerbebetriebe mit
Breitbanddiensten. Dies gilt für alle Mudauer Ortsteile. Weil in den
einzelnen Ortsteilen unterschiedliche Voraussetzungen für die Erschließung
mit Breitbandinfrastruktur herrschen, ist für die einzelnen Ortsteile
bzw. für Ortsteilverbünde jeweils auch eine gesonderte Betrachtung
anzustellen. Diese Einzelbetrachtungen der Möglichkeiten werden
wiederum zusammengefasst in ein Gesamtkonzept der künftigen Versorgung
der Gemeinde Mudau.
Konkret steht nun eine Lösung für die Ortsteile Donebach und Mörschenhardt
an. Hierzu liegt der Gemeinde ein Angebot der Deutschen Telekom vor, das
nach einem Investitionskostenzuschuss in variabler Höhe (abhängig von
der Anzahl künftiger Anschlußnehmer) die DSL-Versorgung u. a. durch
die Verlegung eines Glasfaserkabels sicherstellen würde. In diesem
Zusammenhang hat der Gemeinderat am 23.04.2008 folgenden Beschluss
gefasst:a) Den Abschluss eines „Vertrages zur Beteiligung der
Gemeinde Mudau bei der T-DSLVersorgung der Orte Donebach und Mörschenhardt“
zwischen der Gemeinde Mudau und Deutsche Telekom AG nach vorliegendem
Vertragsentwurf.b) Ein Gesamtkonzept für die kabelgebundene
Versorgung der nicht oder unterversorgten Ortsteile von der Telekom
erarbeiten zu lassen.c) Die Möglichkeiten der Förderungen für
weitere Investitionen in dieBreitbandversorgung so weit wie möglich
auszuschöpfen.Vorstehender Beschluss steht allerdings unter dem
Vorbehalt, dass die Gemeinde für einen solchen Vertrag erst die
notwendige Rechtssicherheit herstellt, d.h. insbesondere konform zum
EU-Recht mögliche Interessenten über die in Aussicht genommene
Versorgung durch öffentliche Ausschreibung informiert, die
Bereitstellung öffentlicher Mittel dabei in Aussicht stellt und damit
Wettbewerbern, die Teilhabe am Vorhaben eröffnet. Um konform mit
EU-Recht die Bereitstellung öffentlicher Mittel ermöglichen zu können,
wurde die Ausschreibung im Amtsblatt der Gemeinde Mudau und auf der
Internetseite der Clearingstelle des Ministeriums für Ländlichen Raum
veröffentlicht. Zusätzlich zur Telekom wurde die Kabel BW als örtlich
tätiges Versorgungsunternehmen über die Absichten der Gemeinde
informiert. Zum Ende der Ausschreibungsfrist am 04.06.2008, 10.00 Uhr
lag neben dem bekannten Angebot der Telekom noch ein Versorgungsangebot
der Eifel-net GmbH, Euskirchen, vor. Ein weiteres Angebot eines
Interessenten, der auf Funkbasis eine Versorgung vorgeschlagen hat, ging
am 04.06. um 10.47 Uhr per Mail und am 09.06.2008 schriftlich ein und
war wegen verspäteter Abgabe nicht in die Wertung einzubeziehen. Das
Angebot der Eifel-net lässt sich hinsichtlich seiner technischen
Merkmale so beschreiben: Das DSL-Signal wird von Mudau mittels
Richtfunkstrecke in das Versorgungsgebiet geführt. Die Versorgung
erfolgt dann über die bestehenden Kupferleitungen der Telekom, die
angemietet werden. Ob neben die örtliche Vermittlungstechnik der
Telekom noch eigene Anlagen errichtet werden müssen oder die der
Telekom angemietet werden können, ist gegenwärtig rechtlich nicht geklärt.
Das Angebot der Eifel-net berücksichtigt, daß eigene Anlagen gebaut
werden müssen.
Die
Eifel-net erwartet von der Gemeinde eine Investitionskostenzuschuss von
brutto 47.600,00 €. Der Investitionskostenzuschuss an Eifel-net kann
durch jeden Nutzungsvertrag, der innerhalb von 6 Monaten nach
Fertigstellung der Infrastruktur vorgelegt wird um 100,-- € (Brutto)
gesenkt werden. Event. seien weitere Reduzierungen möglich, wenn nach
Auftragsvergabe eine genaue Erkundung vor Ort stattgefunden hat. Eine
Referenz für diese Technik gibt es derzeit noch nicht, lt. Aussage der
Eifel-net, wird ein erstes Versorgungsgebiet im Juni in der Umgebung des
Firmensitzes aufgebaut. In der beigefügten Tabelle sind die
wirtschaftlichen Auswirkungen der beiden Angebote bei Annahme einer
unterschiedlichen Anzahl von Anschlussnehmern abgetragen. Die Verwaltung
schlägt danach vor, schon aus wirtschaftlichen Gründen der Gemeinde
(die unterschiedliche Preisgestaltung beim Endkunden bleibt außer
Betracht) den Auftrag an die Telekom zu vergeben. Ab ca. 30
Anschlussnehmern ist das Angebot der Telekom wirtschaftlicher. Es kann
erwartet werden, daß diese Anzahl von Neuanschlüssen innerhalb
der 9 Monate nach Vertragsabschluß erreicht wird. Es gibt
daneben keine Anhaltspunkte dafür, daß die angebotene
Versorgungstechnik der Telekom gegenüber dem Angebot der Eifel-net
nicht zumindest gleichwertig wäre.
2. Kosten
Siehe
separate Übersicht, endgültige Kosten abhängig von der Anzahl der neu
gewonnen Anschlussnehmer
3. Finanzierung
Im
Nachtragshaushaltsplan 2008 bereitzustellen.
4. Beschlussempfehlung: wurde einstimmig so beschlossen
Der Gemeinderat beschließt
den Abschluss eines „Vertrages zur Beteiligung der Gemeinde Mudau bei
der T-DSL Versorgung der Orte Donebach und Mörschenhardt“ zwischen
der Gemeinde Mudau und Deutsche Telekom AG nach vorliegendem
Vertragsentwurf. Zug um Zug zur Unterzeichnung dieses Vertrages, spätestens
aber bis 30.08.2008 ist von der Deutschen Telekom eine Gesamtbetrachtung
für die künftige Versorgung der Gemeinde Mudau mit DSL-Leistungen
vorzulegen. Dabei sind insbesondere für die derzeit nicht versorgten
Ortsteile Scheidental und Reisenbach und für die Fachklinik
Waldleiningen Versorgungskonzepte vorzulegen.
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