23. November 2011 |
Bild und Text wurden uns von Frau Liane Merkle zur Verfügung gestellt. |
Anton
und Theresia Rippberger: Heute vor 60 Jahren gaben sie sich in Donebach das Ja-Wort Diamantenes EhejubiläumDONEBACH.
Der
Krieg war vorbei und es war allen bewusst, wie kostbar das Leben ist.
Wenn man sich sehr zugeneigt war, dann wartete man nicht lange, sondern
heiratete. So ähnlich könnten die Gedanken von Anton und Theresia
Rippberger, geborene Mai, gewesen sein, als sie sich am 24. November
1951 in der Donebacher Kirche St. Josef das Ja-Wort gaben. Und sie
hatten vollkommen Recht, schließlich können sie am heutigen Donnerstag
ihr Diamantenes Ehejubiläum zusammen mit ihren sieben Kindern –
darunter Mudaus Bürgermeister –, den Schwiegerkindern und 13 Enkeln
feiern. Und das nur, weil der Nachbar von Anton Rippberger ihn vor über
60 Jahren mit zu seiner Freundin nach Steinbach genommen hat mit dem
Argument: „Komm doch mit, die haben noch mehr hübsche Mädels in der
Familie“. Der Nachbar sollte Recht behalten. Dabei war die Zeit davor
nicht besonders lustig. Anton Rippberger wurde am 7. März 1922 als
mittleres von sieben Kindern des Zimmermeisters Franz-Peter Rippberger
und dessen Frau Josepha in Donebach geboren. Doch der Vater verstarb,
als sein Sohn gerade mal elf Jahre alt war. So musste dieser schon früh
Verantwortung und die Bienenzucht des Vaters übernehmen. Nach der
Schule führte er die heimische Landwirtschaft bis er im Alter von 19
Jahren in den Krieg nach Italien und Frankreich eingezogen wurde. Zwar
geriet er nicht in Gefangenschaft und konnte schon 1945 wieder nach
Hause, aber die vielen Kriegsverletzungen setzen ihm bis heute zu. Zurück
in Donebach führte er die Landwirtschaft weiter und begann als
Ratsschreiber im Donebacher Rathaus unter Bürgermeister Josef Friedel.
Nach der Gemeindereform wurde er als Ratsschreiber ins Mudauer Rathaus
übernommen. Dort arbeitet er bis zu seiner Verrentung 1982.Lange Jahre
war er Schriftführer bei der Jagdgenossenschaft Donebach und Mitglied
beim Bienenverein, der ihn bereits 1977 mit der Goldenen Ehrennadel
ausgezeichnete. Als förderndes Mitglied unterstützt er den Musikverein
Mudau. Seine Theresia hat mit ihm gemein, dass sie ebenfalls als
mittleres von sieben Kindern geboren wurde, und zwar als Tochter des
Mesners Wilhelm Mai und dessen Ehefrau Theresia am 12. Mai 1931 in
Steinbach. Hier ging sie auch zu Schule und lernte durch die Ehefrau des
Lehrers ihre ganz große Leidenschaft, das Orgelspielen kennen. Nach der
Schulzeit arbeitete sie im Elternhaus mit, doch die Orgel ließ sie
nicht mehr los. Ihr Vater konnte ihr finanziell nur sieben Orgelstunden
gönnen, doch sie ließ sich nicht abbringen und saß täglich im
Gottesdienst neben der Orgelspielenden Lehrersfrau, die ihr schließlich
die Noten beibrachte. Autodidaktin Auch ein Jahr in einem
Heidelberger Haushalt änderte nichts an ihrer großen Leidenschaft.
Theresia Rippberger eignete sich als Autodidaktin alles Wissenswerte für
das Orgelspielen an und spielte das königliche Instrument in Donebach
56 Jahre lang mit ganzem Einsatz. „Manches Mal saßen rechts und links
auf meiner Organistenbank meine Kinder. Wem hätte ich sie denn
anvertrauen können?“, erinnert sie sich heute. Theresia und Anton
Rippberger freuen sich auf ihren Dankgottesdienst am 26. November um
10.45 Uhr in der Donebacher Kirche „St. Josef“. Die Fränkischen
Nachrichten schließen sich den sicherlich zahlreichen Glückwünschen
zum heutigen Jubelfest gerne an. (L.M.) |