Mörschenhardt. Ein Dorf im Ausnahmezustand. Mörschenhardt
feierte am Wochenende das 50-jährige Bestehen seiner Feuerwehr
und wie es sich für den runden Geburtstag des einzigen Vereins
am Ort gehört, wurden im Vorfeld fleißig Tore gestrichen, Vorgärten
besonders sorgfältig gerichtet und schließlich die Häuser
beflaggt. Mehrfache Dienste im Festzelt waren obligatorisch. Ein
Kraftakt für beinahe alle Mörschenhardter, die dann aber mit
einem rundum gelungenen Festverlauf mit vielen Gästen bei
strahlendem Sonnenschein belohnt wurden.
Zum Auftakt am Freitagabend spielte "Liga" im
Festzelt, eine Band aus dem Nürnberger Raum, die auch hier in
der Gegend immer bekannter und beliebter wird. Vor allem die Jüngeren
fühlten sich von der Mischung aus Show, Pop und Rock
angesprochen.
Noch jünger waren dann die Gäste am Samstagnachmittag, an
dem zur Olympiade der Jugendfeuerwehren eingeladen worden war
und bei der die Bödigheimer im Kreis von 13 Wehren die Nase
vorne hatten. Kailbach I und Scheidental I folgten auf den Plätzen.
Am Abend spielten die Mudbachtaler zum Tanz und sowohl die
Kaffee- als auch die "normale" Bar freuten sich über
regen Zuspruch.
Der war auch am Sonntag gegeben, als nach dem Gottesdienst,
der den Lebenden und Verstorbenen der Mörschenhardter Feuerwehr
gewidmet war, im Festzelt die Ehrungen vorgenommen wurden.
Abteilungskommandant Günther Schüßler begrüßte die Ehrengäste,
allen voran Kreisbrandmeister Rainer Dietz, sein Stellvertreter
Theobald und Mudaus Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger sowie
alle anwesenden Wehren, die - wie Gammelsbach und Sensbachtal -
selbst "halbe Weltreisen" nicht gescheut hatten.
Zunächst erhielten Klaus Hilbert und Martin Gramlich Präsente
für ihre erfolgreiche Arbeit als Jugendwarte. Mit Alfons Rögner,
Hubert Streun, Artur Trunk und Alois Pfaff konnte der
Abteilungskommandant vier Gründungsmitgliedern für ihre 50igjährige
Treue zur Feuerwehr danken. Dass alle vier nicht "nur"
Mitglieder waren, sondern sich sehr aktiv in verschiedenen Ämtern
einbrachten, fand besondere Erwähnung.
"Ohne Euch könnte ich jetzt nicht hier an dieser Stelle
stehen", stellte Schüßler anerkennend fest. Bürgermeister
Dr. Norbert Rippberger schloss sich den lobenden Worten an:
" 50 Jahre ehrenamtlicher Dienst für die Allgemeinheit ist
es wert, ganz besonders hervorgehoben zu werden."
Wie wichtig der Dienst für die Allgemeinheit und die
stete Bereitschaft dazu ist, wurde den Anwesenden sehr deutlich
vor Augen geführt, als die aktive Steinbacher und Mudauer Wehr
direkt aus dem Festzelt zu einem Einsatz gerufen wurde: ein
Fahrzeugbrand erforderte entsprechende Hilfeleistung. So
dezimierte sich dann auch die Anzahl derer, die von
Kreisbrandmeister Dietz für ihre langjährige Mitgliedschaft
bei der Feuerwehr der Gesamtwehr Mudau ausgezeichnet werden
sollten, um Ralf Jotzat, der seine Urkunde für 25-jährige
Feuerwehrzugehörigkeit später nachgereicht erhielt. Für 40igjährige
Treue wurden Karl Schnorr aus Mudau und Martin Schöllig aus
Steinbach geehrt, ebenfalls für 25 Jahre wurde Dieter Rögner
aus Donebach ausgezeichnet.
Die würdigenden Worte des Kreisbrandmeisters ergänzte der
Mudauer Gesamtkommandant Maier, der auf die große Bedeutung
gerade der Abteilungswehren in einer Flächengemeinde wie Mudau
einging. Auch Ortsvorsteher Wendelin Schäfer - selbst
Feuerwehrkamerad - zeigte sich stolz auf die Leistungen der
Feuerwehr und gratulierte allen Geehrten, insbesondere den Mörschenhardter
Gründungsmitgliedern.
Der Nachmittag gehörte dann dem Festumzug, bei dem mehr als
20 Wehren aus Baden-Württemberg, Bayern und Hessen, die drei
Musikkapellen aus Mudau, Schloßau und Watterbach, der FC und
die Radfahrer aus Donebach und die Ehrengäste durch Mörschenhardt
zogen. Ein Kindernachmittag und Tanz und Unterhaltung am Abend
mit den Schloßauer Musikanten bestimmten das Festprogramm am
Montag und sorgten für einen harmonischen Ausklang dieses
gelungenen Jubiläumsfestes. sis