Pfingstmontag 12. Mai 2008
Deutscher Mühlentag
Die Riesenmühle in Ünglert präsentiert sich der Öffentlichkeit
Bilder F. Brenneis, der Text wurde uns von Frau Liane Merkle zur Verfügung gestellt. Traditionell am Pfingstmontag, hatte die idyllisch gelegene ,,Riesenmühle“ der Familie Scharmann im Mudauer Ortsteil Ünglert ihre Pforten geöffnet und an längst vergangene Zeiten erinnert.Wahre Völkerwanderungen hatten sich bei herrlichem Wetter Richtung Ünglersgrund bewegt, um sich ein Bild vor Ort zu machen, wie es früher in einer großen Mühle zuging und wie die wichtigste Zutat für Kuchen, Brot und Brötchen entstanden ist. Wie die „Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung“, die durch Kreisbetreuer Hermann Kruse an der Riesenmühle vertreten war, mitteilt, erfreue sich die Erhaltung von Wind- und Wassermühlen als historische Bauzeugen unserer technischen und wirtschaftlichen Entwicklung über viele Jahrhunderte in der Öffentlichkeit eines fortwährend wachsenden Interesses. Dies beweisen die am Deutschen Mühlentag teilnehmenden Mühlen, deren Zahl sich seit 1994 mehr als verdoppelt hat. Sie bieten den interessierten Besuchern eine Vielfalt von Unterhaltung und Aktivitäten. Zahlreiche Mühlen sind darüber hinaus ganzjährig geöffnet, so die Historische Mühle Sanssouci in Potsdam, die im letzten Jahr wiederum von annähernd 60.000 Besuchern besichtigt wurde, betont die Gesellschaft. Nicht selten finden in geöffneten Mühlen Ausstellungen statt und werden Gegenstände des ehemaligen Müllerhandwerks gezeigt, die einen Einblick in die Mühlentechnik verflossener Jahre vermitteln, was auch in der ,,Riesenmühle“ im Ünglert durch Herbert Scharmann eindrucksvoll dokumentiert wird.. Unterstützt wurde er in diesem Jahr durch den Scheidentaler „Tüftler“ Trutpert Haas, der seine selbst kreierten Mühlenräder zur Veranschaulichung mitgebracht hatte. Er erläuterte, dass das sogenannte „Kammrad“ auch bei ganz geringem Wasserfluß in Bewegung gerät, das ‚Schaufelrad dagegen bei größeren Wassermengen wie im Ünglert eingesetzt wird. Sowohl diese Mühlenradexponate als auch die Riesenmühle selbst sollen nach den Pfingstferien noch Schulklassen in Führungen erläutert werden. Für die Kinder war der Einsatz der kleinen Mühlenräder im Ünglertsgrund das reinste Spielparadies. Sie hatten mit dem Element Wasser jede Menge Spaß. Bekanntlich ranken sich um Mühlen viele interessante und ernste Geschichten sowie Gedichte und Erzählungen vom Mahlen und von der Bedeutung von Wind und Wasser. Jede Mühle hat ihre besondere Geschichte. Nie geht es dabei allein um das Vermahlen von Korn. Im Laufe von Jahrhunderten entwickelten sich mehr als 160 produktive Verwendungsmöglichkeiten und lassen die Faszination an der Mühlentechnik und ihrer Geschichte auch heute noch erkennen.. Die Riesenmühle war auch an diesem Pfingstmontag wieder Treffpunkt für Alt und Jung aus Nah und Fern. Sogar eine große Wandergruppe aus Heidelberg und ein Abordnung der Vorstandschaft des Breubergbundes hatten es sich nicht nehmen lassen, die bekannten hauseigenen Köstlichkeiten der Scharmann’schen „Riesenmühle“ und die Idylle des Ünglertsgrundes zu genießen.
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