Wochenende 25./26. März 2006
Theatergruppe Knopfecke führte "Ein Joghurt für zwei" auf


 

Text und Bild wurden uns von Liane Merkle zur Verfügung gestellt

Ein Theaterstück der Extraklasse servierte das Donebacher „Knopfeck-Theater“ in zwei ausverkauften Vorstellungen im örtlichen Sportheim mit ,,Ein Joghurt für zwei“ von Stanley Price seinen restlos begeisterten Besuchern. Dieses Stück spielte in einer privaten Nobelklinik, in der ein Dr. Schmalkopf (Benno Hoffmann) seine betuchte Kundschaft nach allen Regeln der modernen Diätkunst um einige Pfunde Körpergewicht und um viel Geld erleichtert. Unter der Mithilfe der verführerischen Schwester Lucy (Bianca Slomian) und einer gewissenhaften Diätköchin (Dorothea Pfaff) werden die Patienten erbarmungslos auf Hungerration gesetzt und durch solch ausgeklügelte Therapien entschlackt und entgiftet, dass sogar der Toilettengang zum therapeutischen Happening wird. Hier beginnt die Leidensgeschichte des reichen Immobilienmaklers Fischer, gespielt von Hubert Sämann, der wie jedes Jahr seine Rolle hervorragend zu verkörpern wusste. Seine Gattin (Heike Friedel) hat ihn hierher zur Kur angeschleppt, weil ihr ein magerer Ehemann besser gefallen würde. Obwohl er im luxuriösesten Zimmer der Klinik untergebracht ist, liegen bei Fischer am fünften Tag in Dr. Schmalkopfs Reich die Nerven blank. Wieder gibt es nur Zitronensaft und die Aussicht, dass abends ein Joghurt aus Ziegenmilch gereicht werden soll, kann seine Hungerfantasien nicht unterdrücken. Auch ein intensives Techtelmechtel mit Schwester Lucy kann die Leere in seinem Magen nicht wirkungsvoll verdrängen. Dazu kommen noch der Neid und die Sticheleien von Manning, (Kurt Schölch) eines Mitpatienten, der Fischer um das schöne Zimmer und um Schwester Lucy beneidet. Fischers eingeschmuggelten Naschereien haben sich rapide verflüchtigt  und der Wunsch nach fester Nahrung treibt ihn sogar in die Klinikküche zum Kartoffeldiebstahl. Sein Sohn meldet sich telefonisch in einer heiklen Grundstückssache und dabei kommen einige illegalen Praktiken zur Sprache, die ein heimlicher Zuhörer mitbekommt: Kutte Kaminski, genannt der Quetscher, der gerade aus dem Gefängnis ausgebrochen ist und sich vor der Polizei  in Fischers Zimmer geflüchtet hat.  Kaminski, überzeugend gespielt von Siegfried Walz, zwingt Fischer, ihn für einige Tage hier zu verstecken. Fischer ist nicht nur geschockt durch die Aussicht, mit einem gesuchten Verbrecher in einem Zimmer zu wohnen, sondern noch mehr durch das drohende Ungemach, die spärliche Klinikkost mit ihm teilen zu müssen: jeden Tag nur ein Joghurt für zwei Personen. Kaminskis Aufenthalt führt ständig zu brisanten Situationen, denn  nicht immer kann er sich rechtzeitig verstecken  und Fischer ist gezwungen, sich die unmöglichsten Ausreden einfallen zu lassen. Als dann auch noch ein Kriminalbeamter ( Alois Köhler ) in der Klinik nach dem flüchtigen Bankräuber sucht, spitzt sich die Situation unhaltbar zu. Einmal muss sich Kaminski als neuer Patient, dann als Masseur und sogar als Sohn von Fischer ausgeben, was natürlich besonders heikel wird, als in diesem Augenblick auch noch Frau Fischer  erscheint. Fischer ist nun mit den Nerven am Ende und will  die Kur sofort abbrechen und Kaminski im Kofferraum seines Wagens aus der Gefahrenzone schleusen. Doch dieser Plan misslingt, weil wieder Polizeiautos vor der Klinik auftauchen. Der Gesuchte kann sich gerade noch rechtzeitig  im Schrank verstecken, als Patient Manning erscheint und hämisch berichtet, dass er nun in dieses Zimmer einzieht. Er besteht darauf, das Zimmer mit allem zu übernehmen, was drinnen ist. Das kann Fischer nur Recht sein: So erbt Manning nicht nur die versteckten Lebensmittelreste, sondern auch den ungebetenen Gast Kaminski. Die Rollenverteilung: Schwester Lucy (Bianca Slomian), Amadeus Fischer, (Hubert Sämann), Esther Fischer, (Heike Friedel), Georg Manning (Kurt Schölch), Kutte Kaminski, (Siegfried Walz), Dr. Schmalkopf, (Benno Hoffmann), Inspektor Kalmus, (Alois Köhler), Diätköchin, (Dorothea Pfaff), Bühnenbild Karlheinz Gräber, Souffleuse, Melanie Walz, und Regie: Rüdiger von Bergmann, dessen Doppelbelastung beim Mudauer Kolpingtheater in diesem Jahr dazu führte, dass sich die Knopfeck-Truppe nicht so lange vorbereiten konnte, also ein sehr dicht gedrängtes Probenvolumen absolvieren musste. Die 2 Schwierigkeit bestand in der Konstellation der Schauspieler. Wie sollte man ein Stück für sechs Männer und nur zwei Frauen finden. Doch beide Probleme meisterte das eingespielte Team um Rüdiger von Bergmann mit Bravour und allerbester Spielerlaune.