15. und 16. März 2008
Die Theatergruppe Knopfecke Donebach spielt den Schwank: "Der Looser"

Bild und Text wurden uns von Frau Liane Merkle zur Verfügung gestellt.
 

Unter dem Titel ,,Der Loser“ als Lustspiel von Rüdiger von Bergmann hatte das Knopfeck-Theater Donebach wieder einmal eine Vorstellung auf die Beine gestellt, die den humoristischen Nerv des Publikums in Schwarze getroffen hatte. Entsprechend war die Begeisterung im Sportheim-Theater. Am vergangenen Samstag und Sonntag präsentierten die Laiendarsteller den Bergmänn’schen Theaterspaß und da bekanntlich des Künstlers Lohn der Applaus ist, sparten die restlos zufriedenen Theatergäste auch nicht mit diesem und honorierten damit sowohl die überdurchschnittlichen Leistungen der Darsteller als auch die enormen Aufwendungen der zahlreichen Helfer im Hintergrund. Unter großem Zeitdruck hatte dieses Mal die Regiearbeit von Rüdiger von Bergmann gestanden, der auch das Stück geschrieben hatte. Ihm blieb nur eine recht kurze Spanne, um mit den geübten Laienspielern des Knopfeck-Theaters das Stück in gewohnter Qualität bühnenreif einzustudieren. Hubert Sämann als Hauptdarsteller sowie der Regisseur hatten bis Januar noch an der Theateraufführung des Kolpingtheaters Mudau mitgewirkt, so dass die Proben für dieses Lustspiel in Donebach erst nach Fasching richtig beginnen konnten. Dennoch überzeugten alle Darsteller auch dieses Mal wieder in ihren Rollen. Zur Geschichte: Nach 15jähriger Abwesenheit kommt Theo (Siegfried Walz) arg gebeutelt zurück in seinen Heimatort zur Testamentseröffnung seines verstorbenen Onkels Georg. Familiär ist alles schief gelaufen und nach der Scheidung von seiner Frau Paula steht er mittellos da. Auch beruflich hat er ein Fiasko nach dem anderen erlebt; ein fehlgeschlagener Schritt in die Selbstständigkeit  endete mit Konkurs und danach folgten Arbeitslosigkeit und Arbeitsunfälle. Er zerfließt vor Selbstmitleid und sieht sich   - um es mit dem neudeutschen Wort zu sagen-  als ewiger Loser. Mit dieser Einstellung zieht er das Unglück praktisch magisch an. Daran ändert sich auch bei seiner Rückkehr nichts. Er kann nicht ins Haus seines Onkels und ist gezwungen, auf der Bank davor zu nächtigen. Dort findet ihn Jenny  (Carolin Walz) als dankbaren Zuhörer für ihre pubertären Probleme. Theo hat großen Bammel vor einer Begegnung mit deren Mutter Selma, die er damals nach einem Streit einfach sitzen gelassen hat. Als Selma  (Annette Walz)  Theo schlafend auf der Bank antrifft, ist sie hin und her gerissen zwischen Zorn und Liebe. In Onkel Georgs Haus hat sich unerlaubt der obdachlose Zocker  (Hubert Sämann) auf der Flucht vor Spielschuldeneintreibern  eingenistet. Doch als Präsident und einziges Mitglied des „Clubs zur Rettung der deutschen Sprache“ kommt er zu dem Schluß: Theo ist kein Verlierer, sondern ein Versager ohne Rückgrat und Mumm. Derweil ist Paula   (Nathalie Frank)  mit ihrem neuen Verehrer, einem Konditormeister  (Benno Hofmann)  angereist. Auch sie will bei der Testamentseröffnung dabei sein mit der Absicht, sofort alles an sich zu reißen, was Theo erben sollte. Den Notar  (Alois Köhler)  versucht sie auch gleich um den Finger zu wickeln, um ihre Ansprüche als „geschiedene Witwe“ anzumelden. Bei der Testamentseröffnung gibt es einige Überraschungen: Theo erbt zwar das Haus sowie ein kleines Vermögen – allerdings mit der Auflage, dass er bis zum Ende des Monats verheiratet sein muss. Sofort lässt Paula ihren Konditormeister fallen. Doch Theo verzichtet lieber auf sein Erbe als noch einmal unter Paulas Fuchtel zu geraten. Um die Erbschaft dennoch zu retten, schlägt Zocker eine Ehe unter Männern – also mit ihm – vor. Doch die wirkliche Lösung bringt Selma, seine alte Liebe. Und mit der gemeinsamen Tochter Jenny ist die Unglückssträhne von Theo endlich beendet. Es spielen Siegfried Walz als bemitleidenswerter Loser, Hubert Sämann als Ratgeber in allen Lebenslagen und Benno Hofmann als verknallter Konditormeister verkörperten ihre Figuren ebenso bühnenecht wie Annette Walz als leidgeprüfte Mutter, Nathalie Frank, die kurzfristig eingesprungen war, glänzte als raffgieriges Ekelpaket. Neben der altbewährten Laienspielriege konnte sich das Knopfeck-Theater über eine neue Darstellerin freuen. Carolin Walz spielte mit Hingabe ein pubertierendes Mädchen, das mit sich und der Welt nicht im Reinen ist. Zu einer stimmigen Theateraufführung gehörte auch ein passendes Bühnenbild. Dies gestaltete der Mudauer Künstler Karlheinz Gräber wieder liebevoll als täuschend echte Straßenszene mit Blick in ein typisches Odenwalddorf. Weitere Mitwirkende waren Alois Köhler als Notar Dr. Flink und Melanie Walz als Souffleuse